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Wirtschaftsthemen nehmts den armen, gebts den reichen

sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: nehmts den armen, gebts den reichen
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf stange vom 18.09.2012, 13:46:40
wenn Du das Kapital in 3 Bänden von Karl Marx ausführlich gelesen hast, weißt Du warum die Verteilung des Reichtums so ausfällt und nicht anderst.


ja weiss ich ...

und ?

sitting bull
fenna
fenna
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Re: nehmts den armen, gebts den reichen
geschrieben von fenna
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.09.2012, 11:15:31
diese these ist ja nun ein paar jahre her
geschrieben von karin2


Aber immer noch gültig
Felide1
Felide1
Mitglied

Re: nehmts den armen, gebts den reichen
geschrieben von Felide1
Großartig,es geht doch. Das könnten die Reichen in Europa nachmachen.

Reiche wollen halbes Vermögen spenden

Felide

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Karl
Karl
Administrator

Re: nehmts den armen, gebts den reichen
geschrieben von Karl
als Antwort auf sittingbull vom 18.09.2012, 10:35:11
@ SB,

ich müsste wissen, wie gerechnet wurde. Wenn ich das dann nachvollziehen könnte, könnte ich es in einen Blog einbauen.

Das Auseinanderklaffen der Schere ist u.a. eine Folge des Zinssystems. Die Reichen kassieren Zinsen, die Armen zahlen für ihre Kredite. Dispokredite gehen teilweise bis 20%, was Wucher pur ist.

Die Reichen erklären, ihr Geld "arbeite". Aber Geld arbeitet nicht, die Zinsen resultieren aus dem Mehrwert von Arbeit. Die arbeitende Bevölkerung schafft für den eigenen Lebensunterhalt, für die Kapitalerträge der Reichen und für die Familien der Arbeitslosen. Das geht nur so lange gut, wie der Bogen nicht überspannt wird.

Historisch gesehen ist es deshalb immer wieder zu Entwicklungsbrüchen gekommen: Revolutionen, Landreformen, Lastenausgleich etc. Das wird auch in Zukunft so sein.

Karl
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: nehmts den armen, gebts den reichen
geschrieben von sittingbull
@ karl

ich hoffe dir ist hiermit geholfen ...

http://www.vermoegensteuerjetzt.de/images/Reichtumsuhr_Erlaeuterungen.pdf

reichtumsuhr

sitting bull
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
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Re: nehmts den armen, gebts den reichen
geschrieben von ehemaliges Mitglied

In der allgegenwärtigen Krise, so könnte man annehmen, geht es für alle bergab. Und weil Reiche besonders viel Geld in Aktien, Wertpapiere und andere riskante Anlagen gesteckt haben, sollten sie in stürmischen Zeiten auch über Gebühr von Verlusten betroffen sein. Diese Einschätzung ist aber falsch, wie aus zwei Berichten hervorgeht, die am Dienstag an die Öffentlichkeit gekommen sind. Die Berichte sind dem Namen nach völlig verschieden und drehen sich um die zwei Seiten der Medaille. Da ist auf der einen Seite der Armutsbericht der Bundesregierung, aus dem die Süddeutsche Zeitung vorab zitiert, und auf der anderen Seite der „Global Wealth Report" des Versicherungskonzerns Allianz.

Beide Berichte kommen zu dem Ergebnis, dass die Wohlhabenden von den Verwerfungen der Krise nicht betroffen sind. Sie werden höchstens langsamer reich. [...]

[...]

aus... Reiche in Deutschland: Wenn die Krise nicht arm macht (von CHRISTIAN GRIMM), The Wall Street Journal, 18. September 2012 -> http://www.wallstreetjournal.de/article/SB10000872396390443995604578004462924774922.html

reiche werden höchstens langsamer noch reicher als sie schon reich sind, müsste es heißen, soll es korrekt sein. immerhin gibt das sprachrohr der reichen den skandal der allzu schiefen verteilung von vermögen und einkommen zu. die müssen sich sehr sicher im sattel fühlen.
---
w.

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carlos1
carlos1
Mitglied

Re: nehmts den armen, gebts den reichen
geschrieben von carlos1
als Antwort auf Karl vom 19.09.2012, 19:46:23
"Geld arbeitet nicht." Karl.


Guten Morgen, Karl,

Geld arbeitet nicht, aber es zeigt Wirkung und hat Funktionen. Es ist Wertmaßstab und Wertaufbewahrungsmittel und deshalb die Ursache für Schatzbildungsversuche - Vermögensbildung ist nichts anderes als Schatzbildung. Gemessen wird dieser "Schatz" beim Armutsbericht des Arbeitsministeriums in Geldvermögen und Immobilienvermögen (Bruttovermögen). Das Nettovermögen erhält man nach Abzug der Schulden. Dtld liegt an 16. Stelle weltweit. Die Schweiz an erster Stelle. Belgien ist Nr. 4, Niederlande Nr 5, Großbrit. Nr 9, Italien Nr 12, Frkrch Nr 13.

Geld ist, auch wenn es nicht "arbeitet", getane Arbeit, die sich in Zahlenverhältnissen ausdrückt und unterliegt der Entwertung durch Geldwertverschlechterung.

Die Frage des gerechten Lohnes wird in der Frage der Verteilung des Nettovermögens der Privathaushalte nicht erwähnt, ist aber darin einbeschlossen. Die Berufung auf Leistung bei Entgelten von mehr als Tausend Prozent Differenz bei Managern gegenüber anderen Berufen sind nicht mehr vermittelbar. Die Berufung auf Leistung zieht hier nicht, zumal Entgelte in Millionenhöhe auch bei eklatantem Versagen bezahlt werden. Vor allem aber sind es selbst gestellte Leistungsziele, die von Managern erfüllt werden und unterliegen keiner Kontrolle. Verantwortliche Kontroll- und Aufsichtsgremien unterliegen demselben Verhaltenscodex wie die zu Kontrollierenden.

Geld ist auch nicht der "Mehrwert" allein, der den Reichen zufließt. Der Lohn aus dem Wertschöpfungsprozess umfasst mehr als nur Mehrwert als Entgelt für die Reproduktion der Arbeitskraft. Steuern und Gewinn sind mit dabei. Welchen Wert hat ein Unternehmen, das keinen Gewinn, also auch keine Wertschöpfung erzielt? Anders gefragt: Welchen Sinn macht es zu arbeiten, wenn keine Wertschöpfung erzielt wird? Welche Rolle spielt das Sparen gesamtwirtschaftlich überhaupt? Ist es nur "Schatzbildung zum Zwecke des Zinsgewinns, also der Geldvermehrung? Karls Hinweis auf die sehr beschränkte Fähigkeit zum Sparen bei Familien mit mittlerem Einkommen stimmt nachdenklich. Die unteren Einkommensschichten können nicht sparen.

Der Mehrwert erklärt auch nicht Wertschwankungen in den Austauschverhältnissen. Waren unterliegen Wertschätzungen, die wiederum keine materiellen Eigenschaften (feste Bestandteile) der Ware sind, sondern subjektive Einschätzungen. Gold schwankt im Wert, eine Immobilie ebenso, Ackerland auch, ohne dass dafür Arbeit aufgewendet werden müsste. Die Waren gehen auch nicht zum Markt, wie Marx irrtümlich annahm, wodurch sie die Einschätzung der Warenbesitzer regulieren. Das sind metaphysische Vorurteile. Materialismus allein als Prinzip ist noch keine Wissenschaft. Es gibt auch keine Gesetze, die die Wirtschaft im Innersten regieren, wie Riccardo u. a. (Marx, Mill, Menger etc) annehmen. Die Subjekte dürfen nicht aus den ökonomischen Betrachtungen eliminiert werden. Die Ökonomen, die sie "berechnen" wollen liegen immer falsch. Richtige Prognosen für die ZUkunft gibt es nicht.
Karl
Karl
Administrator

Re: nehmts den armen, gebts den reichen
geschrieben von Karl
als Antwort auf carlos1 vom 20.09.2012, 11:36:37
@ carlos,

jenseits aller Theorie ist das die Realität (nicht nur in den USA): Amerikas soziale Spaltung: Von 'Sozialschmarotzern' und Superreichen
Doch selbst jene, die Romneys Gnade finden, weil sie soviel Geld verdienen, dass sie Einkommenssteuer bezahlen, sind vom sozialen Abstieg bedroht. Um 1,5 Prozent sank das mittlere US-Einkommen laut US-Zensusbüro.


Tritt nach Expertenansicht für eine Politik ein, die die Reichen auf Kosten des Mittelstandes noch reicher macht: Mitt Romney
Gleichzeitig explodierten die Einkommen der Romney-Liga. Es gibt eine massive Umverteilung von der Mittelklasse zu den Superreichen. Ein Vorstandvorsitzender kassiert mittlerweile 300 Mal soviel wie einer seiner Angestellten - 1950 waren es 30 Mal soviel. 3,1 Millionen US-Millionäre verzeichnet die aktuelle Statistik, und 400 Milliardäre. Allein die drei reichsten von ihnen kommen auf ein Vermögen von 131 Milliarden Dollar
geschrieben von vom Link (tagesschau.de)


131 000 000 000.- $ = 131 000 Millionen Dollar

Karl
olga64
olga64
Mitglied

Re: nehmts den armen, gebts den reichen
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 19.09.2012, 19:46:23
Ich unterscheide bei den "Reichen" schon zwischen den "alten Reichen",deren Vermögen auch durch Arbeit erwirtschaftet und weitergegeben wurde und dies über viele Generationen. Die auch Arbeitsplätze schaffen und bieten und somit auch dem Nicht-Reichen ein gutes Leben ermöglichen.
Dazu halten sie ein Mäzenatentum aufrecht, ohne welches bei uns vieles nicht funktionieren würde- sie machen es im Stillen ohne grosses Tam-Tam - deshalb wird es vermutlich oft nicht bemerkt.
Besonders abstossend sind für mich die "neuen Reichen", wozu ich sog. Sportler zähle, die umgehend, wenn sich Erfolg abzeichnete, Deutschland verliessen, um ihre Millionen-Einkommen steuersparend bevorzugt in der Schweiz (Schumacher, Vettel) oder in Österreich (Beckenbauer) in Schutz zu bringen. Und dann viel und gerne in deutschen Talkshows über die Missstände in ihrem früheren Heimatland anzuprangern.
Was mich immer wundern wird ist die Tatsache, dass diese Leute von den Nicht-Reichen mit Milde beurteilt werden - in meinen Augen sind sie Kriminelle. Olga
Gillian
Gillian
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Re: nehmts den armen, gebts den reichen
geschrieben von Gillian
Nach all den finanzpolitischen Erklärungen hier mal was ganz Pragmatisches, sozusagen eine Meinung von ganz unten.
Ich bin weder arm noch reich, und die Wünsche die ich noch habe, kann ich mir alle erfüllen - woran man sieht, dass ich ein bescheidener Mensch bin .

Geld ist genug auf der Welt, leider aber nicht dort, wo es gebraucht wird.
Was macht denn ein Superreicher mit seinem riesigen Vermögen?
Solche Gedanken kommen mir manchmal, wenn ich in meiner Stadt spazieren gehe und höllisch aufpassen muss, um nicht zu stolpern. Die Gehwege sind durch die zwei strengen letzten Winter in einem katastrophalen Zustand, und es ist kein Geld da, um das zu reparieren. LEERE KASSEN im Gemeinwesen ... wie überall.
Einem Superreichen würde es doch nichts ausmachen, Abhilfe zu schaffen, aber er kommt nicht auf solche Gedanken ... wahrscheinlich geht er nicht spazieren ...
G.

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